Warum bezahlen wir die ausländischen Arbeitskräfte eigentlich in Schweizer Franken und nicht in ihrer einheimischen Währung, namentlich in Euros?
Wir alle wissen es: Der Euro war mal rund 1.50 Fr. wert, heute noch um die 1.25, Tendenz stark sinkend infolge europaweiter Verschuldung und Misswirtschaft. Unsere Exportwirtschaft stöhnt ab dem ihres Erachtens immer ungünstiger werdenden Franken/Euro-Verhältnis, und unsere Euroturbos konstruieren daraus fast einen zwingenden EU-Beitrittsgrund. Jene Firmen, die deswegen am lautesten Zetermordio schreien, sind jene, die für die „schweizerische“ Wertschöpfung am meisten ausländische Arbeitskräfte beschäftigen, ohne die es ihres Erachtens heute gar nicht mehr ginge.
Dass sie dafür die ausländischen Rohstoffe immer billiger einkaufen können, verschweigen sie gefliessentlich. Ebenso, dass das (mit ausländischen Arbeitskräften erarbeitete) Wirtschaftswachstum der Unternehmen per Saldo hauptsächlich der wachsenden Zahl von importierten Arbeitskräften zu Gute kommt und weniger den Schweizern. Die schweizerischen Exportunternehmen könnten ihre Produktionskosten über die Gewinne durch billigere Rohstoffimporte hinaus durch eine simple und einfache Massnahme noch weitaus wirksamer senken: Indem sie die ausländischen Arbeitskräfte nicht mehr in Schweizer Franken entlöhnen, sondern in den Währungen ihrer Herkunftsländer, namentlich in Euros.
Gerade im Falle der rund 200’000 Grenzgänger drängt sich dies nach Meinung des Bundes der Steuerzahler (BDS) richtiggehend auf. Denn die Grenzgänger verdienen in harten Schweizer Franken und geben ihr Geld in den Weichwährungsländern des Euros aus. Sie profitieren also tagtäglich von steigenden Währungsgewinnen. Dieser Währungsgewinn müsste aber eigentlich den schweizerischen Arbeitgebern zukommen zur Deckung ihrer währungsbedingten Verluste im Exportgeschäft. Warum also nicht folgendes tun: Ab Stichtag X wird den Ausländern/Grenzgängern ihr bisher in Schweizer Franken ausgedrückter Lohn in ihrer eigenen Landeswährung ausbezahlt (hauptsächlich in Euros). Sollte dieser Lohn dann wegen fallendem Eurokurs (ohne Verschulden der Schweiz !) einige Monate später wertmässig tiefer sein, ist das ihr eigenes Problem. Sie können ja dann in ihren Herkunftsländern als Stimm- und Wahlbürger dafür sorgen, dass dort eine Wirtschaftspolitik betrieben wird, welche ihre Währung nicht in den Ruin treibt. Oder heimgehen.
Es ist politisch und wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen, dass die Schweiz stets und dauernd, immer und überall die Folgen der EU-Misswirtschaft mitträgt: Dies durch ungünstige Währungsverhältnisse beim Export, durch regelmässige Stützungskäufe von Euros in Milliardenhöhe, durch Kohäsionsbeiträge an die EU, und schliesslich auch noch durch das „Vergolden“ der aus dem EU-Raum dank Personenfreizügigkeit ungehindert zu uns gelangenden Arbeitskräfte. Letztere müsste man, als eigentliche Profiteure, durch Lohnzahlungen in ihrer eigenen Währung statt in Schweizer Franken zu einer Solidarisierung mit ihren Herkunftsländern erziehen bzw. zum Mittragen der Folgen der unüberlegten Politik ihrer Herkunftsländer zwingen.