Initiativkomitee bittet um faire Berichterstattung

Das Komitee der Frauenfelder Volksinitiative „200‘000  Franken sind genug“ stellt fest, dass gewisse Medien, namentlich die „Frauenfelder Woche“ (FW), einseitig zugunsten der Gegnerschaft berichten. Diese redaktionelle Gewichtung in einer politischen Grundsatzfrage hält das Komitee für problematisch. Die FW ist ein amtliches Publikationsorgan der Stadt und sollte gerade deshalb einen neutralen Standpunkt vertreten. Ansonsten erweckt die Zeitung den Anschein, aus Gefälligkeit einen wichtigen Auftraggeber zu bevorzugen.

Die Leserinnen und Leser werden von der Redaktion eindeutig gegen die Initiative eingenommen. Besonders stossend ist, dass sich der „Chnuri“ in der Kolumne auf der Frontseite schon mehrere Male gegen das Volksbegehren in Stellung gebracht hat – letzte Woche gar mit den feindseligen Anspielungen auf ein Mitglied unseres Komitees. Er versuchte, die sehr ernste Geschichte rund um weltweite Überwachungsaktionen des amerikanischen Geheimdienstes mit den Initianten in Verbindung zu bringen – das zielte klar unter die Gürtellinie. Das Komitee erwartet von der Redaktion das Gleiche, was die beiden Komitees voneinander einfordern: nämlich Anstand und Fairness.

Zudem werden in einzelnen Leserbriefen Textpassagen gegen die Initianten halbfett hervorgehoben. Das halten wir für eine grenzwertige redaktionelle Einflussnahme der „Frauenfelder Woche“. Weiter stellen wir fest, dass diese Leserbriefe sowie die Wortmeldungen des Komitees „fairer Stadtratslohn“ in den letzten Ausgaben an prominenter Stelle, nämlich weit vorne im ersten Bund, platziert werden, während Eingesandte „pro Initiative“ weit hinten im Blatt veröffentlicht werden. Die Berichterstattung zur Medienkonferenz des Initiativkomitees wurde als Pflichtstoff ins Blatt gestopft, während gleichzeitig Leserbriefe der Gegner sichtbar aufgebläht und sehr prominent erscheinen.

Der Abstimmungskampf läuft zurzeit auf Hochtouren. Beide Seiten kämpfen mit harten Bandagen. Umso wichtiger ist daher die Rolle, welche den amtlichen Publikationsorganen „Frauenfelder Woche“ und „Thurgauer Zeitung“ zukommt. Die Redaktionen sollten zu heiklen Fragen betreffend Initiative und Gegenvorschlag objektiv und zurückhaltend Stellung nehmen. Die Stimmberechtigten müssen sich ihre Meinung frei und unbeeinflusst bilden können. Wir bitten die Medien deshalb um eine faire Berichterstattung vor dem Abstimmungswochenende vom 24. November – und darüber hinaus.

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